Container

In einer Sitzung, die mir dabei helfen sollte, mich aus einem aktuellen „Drama“ zu befreien, wurde mir gezeigt, dass ich mich in so etwas wie einem Container befinde, welcher die Erfahrungen umfasst, die ich innerhalb meiner Primärfamilie mache.

 

Zugleich werde ich mir in einer anderen Erlebnisebene des Seins gezeigt als ein nach Erleuchtung strebender Mann, der an einem „heiligen“ Ort mit anderen Menschen Liebe und Verbundenheit praktiziert und erlebt. Die Gemeinschaft besteht aus Männern und Frauen, die in Selbstverantwortung und Frieden lebten. Es gibt ein Gefühl von Reinheit, im Sinne davon, dass jeder die Verantwortung für die eignen Themen und Gefühle übernimmt und sie in sich selbst in Ordnung bringt, so dass tiefer Frieden, Glückseligkeit und Verbundenheit in Ruhe und Gelassenheit herrschen.

 

Ein Teil meiner Seele scheint sich vorgenommen zu haben, genau diese Erfahrungen in die Welt zu bringen und findet sich dann wiedergeboren in einer Konstellation, in der Trennung, tiefes Unglück und Leid herrschen.

 

Diese schmerzhaften Erfahrungen zeigten sich mir auf einer Metaebene wie ein Container, in dem eine bestimmte Realität erschaffen wird, die wiederum von den einzelnen Mitgliedern des Containers, durch ständiges Weiterspinnen der gleichen Gedanken, Worte und Taten aufrechterhalten wird. Man erzählt sich selbst und anderen immer wieder die gleichen Geschichten und kreiert damit ein Erlebnis.

 

Ich sehe es wie ein Spiel: Die Seele steckt in einem Container, dessen Wirklichkeit durch bestimmte Gedanken und Geschichten kreiert wird und weil sie das nicht weiß, verliert sie sich darin. Sie verliert sich in den Geschichten, die sie sich selbst erzählt, wird ein Teil davon und vergisst dabei, wer sie eigentlich ist, was sie eigentlich will und welche Möglichkeiten sie hat.

 

Natürlich gibt es unterschiedliche und parallel mehrere nebeneinander bestehende Container, in denen wir uns wieder finden können und die wir mit kreieren. Es gibt unendlich viele Container und mögliche Erfahrungsebene, die wir erleben und kreieren können: manche sind groß, manche sind klein, manche sind voller Traurigkeit und Leid und andere wiederum voller Weite, Glückseligkeit und Liebe.

 

Wichtig ist, dass wir die Container verlassen können, wenn wir sie als solche erkennen und wenn wir das wollen.

 

Interessant ist, dass bestimmte Container zusammenbrechen, wenn sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, sie zu verlassen. Das kann zu Stress bei anderen „Containerbewohnern“ führen, denn der Container bietet immer eine Art Sicherheit.

 

Oft identifizieren wir uns mit dem, was wir in den Containern erleben und dort lernen. Das Wegfallen dieser Identifikation kann sich bedrohlich anfühlen für unser Ich.

 

Wer sind wir, wenn viele der Geschichten, die wir uns immer wieder über uns selbst erzählen plötzlich wegfallen, weil wir merken, dass sie gar nicht wahr sind? Wer sind wir, wenn wir uns dazu entscheiden, die Geschichten, die wir uns erzählen zu verändern und bewusst zu wählen, welche Geschichten wir erleben wollen?

 

Wie wäre es, bewusst Wirklichkeiten und Erlebnisebenen zu kreieren, die befriedigend für unsere Seelen sind und uns glücklich machen?

 

Welche Geschichten willst Du erleben und was würde Deine Seele zutiefst zufrieden und glücklich machen?

 

Bist Du bereit, bewusst zu kreieren?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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